Freitag, 19. Dezember 2008

Interview mit Mensys

Auf der Webseite von TheAdFather findet man ein Interview mit Mensys über eComStation (eCS) 2.0 RC 7. Zur Zeit entwickeln 74 Personen an Treibern für die neuen Version von eCS. Ziel von eCS ist, das alte OS/2 Warp 4.5 an neue Hardware anzupassen. Von Seiten Mensys wird der Mangel an neuen "nativen" Anwendungen für eCS bemängelt und der mangelnden Support für Unternehmenskritische Anwendungen.
Das was eCS hier betreibt ist nach meiner Meinung Leichenschänderei. OS/2 weiterhin als Konkurrenzprodukt von Windows und Linux aufzustellen ist sinnlos. OS/2 ist tot. Es wird nicht besser wenn Mensys neue Treiber entwickelt, es fehlt an Gründen eCS überhaupt in einem Unternehmen einzusetzten. In welcher Disziplin soll OS/2 besser geeignet sein als Linux oder Windows? Mensys spricht bei eCS von einem stabilen und virenresistenten System und hebt die Vorzüge der Workplace-Shell (WPS) hervor. Stabiler als OS/2 Warp 4 Patchlevel 15 ist eCS bestimmt nicht. Linux und MacOS haben quasi keine Probleme mit Viren und die Features der WPS sind zwar nett, können das Fehler einer modernen GUI aber nicht kompensieren. War bleibt am Ende übrig? Wenn man noch Anwendungen unter OS/2 laufen hat, und diese nur auf neuer Hardware weiterlaufen lassen will, macht eCS ja vielleicht noch Sinn, um die Migrationskosten zu dämpfen. Für neue Anwendungen ist eCS aber hoffnungslos veraltet und kleine Alternative für aktuelle Betriebssysteme wie Linux oder Windows. OS/2 gehört in ein Museum oder Schrein, wo es jeder Interessierte bewundern kann. Nur dafür muss es entsprechend konserviert werden. Bisher sind aber in dieser Richtung nur wenig Anstrengungen zu erkennen. Die Aktivitäten von Mensys und Serenity Systems verzögern dies nur, indem Sie OS/2 in einer Art Wachkoma- bzw. Zombie-Zustand halten. Ein Ex-OS/2-Entwickler hat den Zustand hier recht deutlich beschrieben.

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