Mittwoch, 18. März 2009

Book Review: Kapitel 1 - Bevor Sie beginnen ...

Das erste Kapitel dieses Buches erläutert die Grundlagen eines PCs und den Funktions-Umfang von OS/2 Warp 3. Es wird auf die Systemanforderungen von Warp 3 eingegangen und beschrieben wie man Warp 3 zusammen mit anderen Betriebssystemen installiert.

Der Autor empfiehlt als minimal PC für die Benutzung von Warp 3 einen 386 DX 40 mit 8 MB RAM und 200 MB Festplatte. Warp 3 läuft theoretisch schon auf einem 386 SX 16 mit 4 MB RAM und 60 MB Festplatte, diese Ausstattung ist aber nur für wenige Anwendungen wie Textverarbeitung erträglich. Als optimaler Warp-PC wird ein 486 DX 33 mit 16 MB RAM und 400 MB Festplatte empfohlen. Bei der Auswahl der Hardware-Komponenten sollte man vor dem Kauf genau prüfen, ob diese von Warp 3 direkt oder vom Hersteller der Komponente mit Treibern unterstützt wird.

Warp 3 bietet echtes Multitasking zwischen OS/2, Windows 3.1 und DOS Anwendungen, besitzt echten Speicherschutz zwischen den verschiedenen Anwendungen und bringt für die Bedienung eine objektorientierte, graphische Benutzeroberfläche mit, die Workplace Shell. Warp 3 unterstützt das FAT, HPFS und ISO9660 Dateisystem und über der Installable-File-System (IFS) Unterstützung können noch weiter Dateisystem hinzugeladen werden.

Anders als OS/2 2.1 wird Warp 3 direkt mit einem BonusPak ausgeliefert das die folgenden Programme enthält:
  • IBM Works (Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation, Terminverwaltung)
  • IBM Multimedia Viewer für Archivierung und Darstellung von Bild und Textdateien.
  • IBM Internet Connection für OS/2 (diverse Programme für den Zugriff auf das Internet)
  • Faxworks für OS/2 (Faxe empfangen und senden aus OS/2-, WinOS/2- und DOS-Anwendungen heraus)
  • Opalis für OS/2 (BTX-Decoder für den Datex-J Dienst der deutschen Telekom)
  • HyperAccess Lite für OS/2 (Terminal-Programm für den Zugriff auf Mail-Boxen und Online-Dienste)
Bevor man nun Warp 3 installiert sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man OS/2 alleine oder neben anderen Betriebssystemen wie Linux oder DOS verwenden will. Hier gelten die gleichen Regeln die schon im Kapitel 11 zum Book Review OS/2 2.1 - Eine Strukturierte Einführung beschrieben wurden.

Dienstag, 17. März 2009

Warp-Book im Selbstbau

OS/2 Warp 3 läuft unter Q und QEmuManager, ich wollte trotzdem einmal eine Installation auf "echtem Eisen" durchführen, um mir ein Bild davon zu machen, wie schnell bzw. gut OS/2 sich 1994 für den Anwender an gefühlt hat. Ich habe einige alte PCs herumstehen, auf denen ich schon Warp 4 und EcomStation probeweise installiert hatte und weil bei dem letzten OS/2 Buch, dass ich in die Finger bekommen hatte, eine 60 Tage OS/2 Warp Version auf CD-ROM bei lag, dachte ich mir, jetzt installierst du auch mal Warp 3.

Leider lies sich Warp 3 auf keinem meiner Rechner mehr installieren. Alle bleiben bei der Installation entweder hängen (frieren ein) oder beenden das Booten mit einem TRAP. An dieser Stelle wurde mir klar, wie gut die Emulation unter QEmu wirklich ist.

An diesem Punkt hatte ich zwei Möglichkeiten weiter zu machen. Treiber-Troubleshooting in der Config.sys von Warp 3 oder die Beschaffung vernünftiger, antiker Hardware aus dem Jahr 1994. Außerdem wollte ich Warp 3 nicht wirklich auf diesen alten, lauten, sperrigen, dreckigen Blechkisten installieren. Bei eBay fand ich nach kurzer Suche ein 486 Notebook mit Farb- VGA- TFT- Display als Defekt für unter 10 Euro. Was defekt an dem Gerät war, war dass der Display-Deckel nicht mehr in Position gehalten wurde, weil die Plastikverschraubungen an den Schahnieren über die Jahre brüchig geworden waren. Mit etwas Heißkleber (DrRatio's liebling ;) war das schnell repariert. Der Akku war natürlich nach über 10 Jahren platt und das Netzteil war kaputt. Ein passendes 19 Volt Netzweil war schnell organisiert und nach dem Einschalten des Geräts bootete es Windows NT 4.0 von seinem Vorbesitzer.

Bei dem Notebook handelt es sich um ein ESCOM PARADIGMA II aus dem Jahre 1995 mit 486 DX 4-100 MHz CPU und 20 MB RAM, also die ideale Hardware für Warp 3. Das 12"-Display hat eine Standard-VGA Auflösung von 640 x 480 Pixel bei 256 Farben. Die laute und scheppernde 504 MB 2,5"-Festplatte wurde sofort gegen einen Compact-Flash-IDE-Adapter mit 256 MB CF-Karte gewechselt.

Schwierig wurde es bei der Partitionierung der CF-Karte. Die CF-Karte wurde vom BIOS sauber erkannt, da dass Disketten-Laufwerk aber nicht mehr richtig funktionierte, war es sehr schwer ein DOS auf dem Notebook zu booten um die Festplatte zu partitionieren. Nach vielen Versuche klappte es dann, und auf der CF-Karte konnte dann anschließenden mit QEmuManager Warp 3 installiert werden. Nach der Installation wurde die CF-Karte wieder in das Notebook eingebaut, welches nun Warp ohne Probleme bootet. Beim Filesystem Typ bin ich bei FAT geblieben. Ich kann nun die CF-Karte über einen USB-Media-Reader an jeden PC anschließen und nachträglich Daten von und auf das Medium kopieren. Außerdem kann ich das installierte Warp 3 unter QEmuManager booten und damit arbeiten, so als laufe es auf dem Notebook. Dabei sollte man aber beachten, das man keinen Virenscanner oder irgend welche anderen Programme laufen hat, die gleichzeitig mit dem Emulator auf die Daten auf der CF-Karte zugreifen. Das Ergebnis ist ein durcheinander in der FAT und in den Daten auf der CF-Karte.
Unter Q auf dem Mac kann ich mit dem Disk-Utility ein Image von der CF-Karte erzeugen. Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, dieses wieder auf die CF-Karte zurückzuspielen. Das erzeugte Image kann man unter Q booten und somit auch mit Warp 3 arbeiten.

QEmuManager verwendet auch physikalische Festplatten

Beim herumexperimentieren mit QEmuManager ist mir eine Funktion aufgefallen, die Q nicht bietet. Es ist möglich physikalische Festplatten anstatt eines Festplatten-Images zu verwenden. Wenn dass möglich ist, kann man dann ein OS/2 unter QEmuManager auf einer Festplatte installieren und diese dann in einen reellen PC einbauen, der dann das installierte System bootet?

Als ersten Versuch habe ich darum eine IDE-Festplatte über ein externes USB 2.0 IDE- Festplattengehäuse mit dem PC verbunden, unter QEmuManager einen virtuellen PC mit physikalischer Festplatte erzeugt und DOS installiert. Die physikalische USB Festplatte lässt sich im entsprechenden Auswahlmenü auswählen, sobald sie mit dem PC verbunden wurde. DOS wurde nun von einem Disketten-Image gebootet und ich konnte mit FDISK eine Partition auf der Festplatte anlegen. Nach dem notwendigen reboot von DOS kann man dann diese Festplatte mit FORMAT C:/S formatieren und bootfähig machen. Ein Booten von dieser Festplatte ist dann anschließend unter QEmuManager ohne Probleme möglich. Anschließend habe ich die IDE-Festplatte aus dem externen USB-Gehäuse entnommen und über den IDE-Anschluss an meinen alten Pentium 200 PC angeschlossen. Dieser erkannte die Festplatte sofort, wollte das installierte DOS aber nicht booten. Was war falsch gelaufen?

Das Problem ist, dass unterschiedliche IDE-Controller die Festplatte mit unterschiedlicher Geometrie ansprechen. Moderne Betriebssystem arbeiten bei Festplatten mit LBA der Large Block Allocation. Hierbei bekommt jeder 512KB-Block der Festplatte eine eindeutige Nummer zugewiesen. Die Geometrie der Festplatte spielt bei älteren Betriebssystem (wie DOS und OS/2) eine wichtige Rolle. Hier wird ein Datenblock auf der Festplatte durch Cylinder, Head und Sector (CHS) adressiert. Die Anzahl der Zylinder, Köpfen und Sektoren legt aber der IDE-Controller beim erkennen der Festplatte fest. Solange der IDE-Controller nicht gewechselt wird, ist dies nicht weiter tragisch. Schließt man aber die Festplatte an einen anderen IDE-Controller an der der eine andere CHS Geometrie verwendet, kann das Betriebssystem von dieser Platte nicht mehr richtig booten.

Die Lösung zu diesem Problem ist, die Festplatte auf dem Ziel-System zu partitionieren und zu formatieren. Schließt man die Festplatte nun über einen USB-IDE-Controller an einen PC an, erkennt der Controller bzw. das Host-Betriebsystem (Windows XP, Linux, MacOS X), dass sich schon eine gültige Partitionstabelle auf der Festplatte befindet und verwendet die dort angegebene Geometrie. Das gleiche Problem hat man übrigens auch bei der Verwendung von Compact-Flash Karten als Festplattenersatz. Auch hier sollte man die CF-Karte auf dem Zielsystem partitionieren.

Montag, 16. März 2009

Book Review: OS/2 Warp Version 3 ohne Kopfschmerzen

Dieses Buch aus dem Markt&Technik Verlag beschäftigt sich mit OS/2 Warp 3. Der Autor Benjamin Stein gibt in diesem Buch dem Einsteiger wie auch dem Fortgeschrittenen OS/2 2.0 Anwender einen Einblick in die neue Version von OS/2 Version 3. Auf gut 300 Seiten behandelt das Buch die Installation, den Umgang mit Warp, erläutert die Programme des Bonus-Packs und gibt viele nützliche Tipps für den Alltag. Ich möchte zum Auftakt aus dem Vorwort zitieren, in dem der Autor beschreibt was den Leser in diesem Buch erwartet.

OS/2 - was ist das? OS/2 - das taugt doch nichts! OS/2 - das ist doch ein Betriebssystem für Großrechner von IBM, für den Heim-PC völlig ungeeignet. Oder auch: Oh - OS/2 - das macht deinem Rechner Beine, wer´s drin hat, hat mehr drauf... Irgend etwas muss dieses Software an sich haben, wenn es ihr gelingt, die Debatte über das Betriebssystem der Wahl derart anzuheizen und mit immer neuem Stoff zu versorgen.

Vielleicht glauben Sie diesen Slogans nicht. Vielleicht wollen Sie endlich wissen, was wirklich dran ist an diesen Schmähreden und Lobeshymnen. Was kann dieses OS/2? Was kann es nicht? Lohnt es sich für mich, es zu installieren? Wie stelle ich´s an? Was muss ich beachten?

Eine umfassende Antwort auf alle Ihre Fragen zu OS/2 wird Ihnen auch dieses Buch nicht geben können. Es ist gedacht als erster Einstieg für jene unter Ihnen, die vorhaben, OS/2 zu benutzen. Es ist gedacht als Informationsquelle für jene, die OS/2 noch nicht oder nur wenig kennen und unschlüssig sind, ob sich eine Installation wohl lohnt. Und ebenso soll es den Anwendern von OS/2 2.x helfen, in Kürze die Neuerungen und Veränderungen der Version 3 kennenzulernen, damit der Ein- bzw. Aufstieg in die Warp-Ära ohne allzu großes Kopfzerbrechen oder gar Kartenjammer vonstatten gehen kann.

Also, worauf warten wir noch? Sie sind bereit? Lassen Sie sich einfach entführen in die gar nicht so "unendlichen Weiten" von OS/2 Warp.

Benjamin Stein - OS/2 Warp Version 3 ohne Kopfschmerzen - Markt&Technik - ISBN 3-87791-700-3

Das Buch ist in 5 Kapitel aufgeteilt die in den folgenden Wochen nacheinander von mir zusammengefasst werden. Die Kapitel haben die folgenden Titel:
  1. Bevor Sie beginnen ...
  2. Installation
  3. Ihr neues Büro - Einführung in die Workplace Shell
  4. So geht´s - Arbeiten mit der Workplace Shell und den Anwendungen des BonusPak
  5. Durchstarter und Fehlstarts
Ich werden bei Bedarf Bezug auf das letzte Book-Review nehmen, weil ich nicht unnötig schon beschriebene Funktionen von OS/2 erneut beschreiben will.

Freitag, 13. März 2009

Book Review: Kapitel 11 - OS/2 Installieren

Vor der Installation von OS/2 sollte man sich kurz gedankten darüber machen, ob man neben OS/2 noch andere Betriebssystem installieren will. Entschließt man sich dazu, OS/2 alleine auf der Festplatte zu installieren, ist es nachträglich nicht mehr so einfach bzw. überhaupt nicht möglich ein weiteres Betriebssystem nach zu installieren.
Ich beschreibe im folgenden die Installation von OS/2 als einzige Betriebssystem auf einem PC. Der unterschied zur Installation von mehren Betriebssystemen ist der, dass man bei der Partition der Festplatte mehrere Partitionen anlegen muss. Zusätzlich sollte man den Boot-Manager von OS/2 Installieren, mit dem man beim Start des PCs das zu bootende Betriebssystem auswählen kann.
Für die Installation von OS/2 2.1 benötigt einen PC mit mindestens einem 386 Prozessor, mindestens 6 MB RAM und mindestens eine 60 MB Festplatte. Die Installation kann man entweder komplett über Disketten oder über eine CD-ROM durchführen. Für die CD-ROM Variante benötigt man dann noch die Installations-Diskette und Diskette 1, weil OS/2 in dieser Version noch nicht von CD-ROM booten konnte.
Nach dem booten der beiden ersten Disketten kann man über F3 auf die Kommando-Konsole zugreifen und dort mit FDISK die Festplatte partitionieren. Hier sollte man für OS/2 eine Primäre-Partition anlegen. Diese Partition muss als Installationspartition definiert werden. Nach dem speichern der Einstellungen muss man die PC neu booten. Die neue Partition wird vom Installationsprogramm erkannt und man kann nun auswählen ob man die Partition mit einem HPFS oder FAT Filesystem formatiert. Ich empfehle das HPFS-Filesystem auszuwählen, weil es robuster und performanter als das FAT Filesystem ist.
Die Festplatte wird anschließend in dem angegebenen Fileformat formatiert und das Installationsprogramm kopiert den Inhalt der ersten 5 Disketten auf die frisch erstellte Partition. Anschließend wird man aufgefordert die Diskette aus dem Diskettenlaufwerk zu entfernen und den PC erneut zu starten. Der PC sollte nun von der Festplatte OS/2 booten. Hiermit ist der erste Installationsschritt abgeschlossen. OS/2 startet nun die graphische Benutzeroberfläche und beginnt mit dem zweiten Installationsschritt. Hier kann man nun die Hardware-Komponenten des PCs einstellen. OS/2 2.1 konnte in dieser Version die Komponenten des PCs noch nicht automatisch erkennen. Diese Einstellungen muss der Anwender selbst vornehmen. Nach der Hardware Konfiguration folgt das Auswahlmenü der Software-Konfiguration. Hier werden alle verfügbaren Programme aufgelistet die installiert werden können. In einem kleinen Fenster wird angezeigt wieviel Speicherplatz die Installation benötigt und wieviel auf der Festplatte noch frei ist. Um Speicherplatz zu sparen, kann man nicht benötigte Komponenten deselektieren. Hat man genug Speicherplatz auf der Festplatte zur Verfügung, kann man getrost alles installieren. Bestätigt man die Auswahl, wird die Installation fortgesetzt. Nun werden die restlichen Disketten auf die System-Partition kopiert. Nach der Installation befindet man sich auf der Workplace Shell von OS/2.

Mit diesem Kapitel schliesst das erste Book review. Das nächste Review wird sich mit einem Buch über OS/2 Warp 3 befassen. Ich werde bei zukünfigen Reviews gegebenenfalls auf dieses Review verweisen und diesen Kapitel evtl. noch erweitern sollten mir wichtige Details entgangen sein.

Book Review: Kapitel 10 - Grundbegriffe

In diesem Kapitel gehen die Autoren noch einmal auf die verschiedenen Begriffe ein, die im Zusammenhang mit OS/2 immer wieder genannt werden. Ich möchte an dieser Stelle dass nicht wiederholen und erklären was eine Festplatte, ein Betriebssystem oder eine Diskette ist. Vielmehr möchte ich kurz auf die Besonderheiten von OS/2 2.1 aus dem Jahr 1992 eingehen, die dieses Betriebssystem von seiner Konkurrenz hervorhob.
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Als OS/2 2.0 und 2.1 ist das erste 32 Bit Betriebssystem für PCs. Es nutzt die Fähigkeiten der 80386 Prozessoren aus und bietet echtes Multitasking, Memory-Protection der einzelnen Anwendungen und mehrere unabhängige virtuelle DOS Boxen. Windows 3.1 war zu dieser Zeit nur ein grafischer Aufsatz für DOS. Fehlerhafte Anwendungen konnten das ganze System zum Absturz bringen und die Fähigkeiten des 80386 Prozessors wurden nur Ansatzweise genutzt, um mehr als 640 KB RAM zu adressieren.
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OS/2 braucht mindestens einen 80386 PC mit 6-8MB RAM und eine Festplatte mit mehr als 60MB Kapazität. DOS lief schon auf einen PC mit 512KB RAM und Windows 3.1 als DOS-Aufsatz konnte man schon auf einen 80286 mit 1MB RAM und einer 20MB Festplatte brauchbar einsetzen. OS/2 war hier seiner Zeit voraus und stellt System- Anforderungen, die die meisten Anwender nicht finanzieren wollten. Mangelnde Treiberunterstützung, zu wenige (entscheidend bessere) Programme für OS/2, schlechtes Marketing seitens IBMs und Microsofts Bundle-Geschäfte mit PC-Herstellern führen dazu, dass OS/2 von den Anwendern außeracht gelassen wurde.
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OS/2 bietet mit HPFS ein technisch besseres Filesystem als das DOS-FAT-Filesystem. Es ist wesentlich robuster, vermeidet die Defragmentierung von Daten, ist performanter in Hinsicht auf Dateigrößen, Dateinamenslänge und der Zugriffsgeschwindigkeit.
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OS/2 bringt ein DOS und ein Windows 3.1 direkt mit. Es laufen somit sofort alle DOS- und Windows 3.1 Programm unter OS/2 auf einem Desktop. DOS und Windows werden in die gleiche Benutzer-Oberfläche integriert und es ist durch Cut&Paste möglich Text- und Grafik-Informationen zwischen allen System auszutauschen.
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Mit Rexx bringt OS/2 eine aus dem Großrechnereinsatz bekannte Script-Sprache mit, mit der man einen großen Teil der Systemfunktionen automatisieren kann.
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Soviel zum Thema Grundbegriffe. Im letzten Kapitel des Buches wird die Installation von OS/2 2.1 beschrieben. Ich werde mich hier von der Buchvorlage halten, obwohl der heutige Einsatz von Disketten auf aktuellen PCs nicht mehr möglich bzw. praktikabel ist. Die Informationen sind evtl. für denjenigen von Nutzen, der OS/2 auf historischer Hardware installieren will.

Warp 3 und Warp 4 laufen auf QEmuManager 5.0

Nachdem ich ein wenig mit QEmuManager 5.0 unter Windows XP experimentiert habe, galt meinen nächsten Versuch ein unter Q erzeugtes Image eines virtuellen PCs unter QEmuManager ans laufen zu bekommen. Das Image von Warp 4 war schnell auf den Windows PC kopiert. Mit diesem Image kann QEmuManager aber leider nicht arbeiten.
QEmuManager erwartet zwei Dateien mit der Dateiendung DSK und VM. Die VM-Datei ist ein Text-File, dass die QEmu Konfiguration enthällt. Die DSK-Datei ist das Disk-Image. Im Gegensatz dazu verwendet Q für jeden virtuellen PC einen Ordner in dem sich ebenfalls eine Konfigurationsdatei (configuration.plist), das Disk-Image (*.qcow2) und ein Bild der aktuellen Displayausgabe (thumbnail.png). QEmuManager oder Q haben leider kenne passenden Exporter oder Importer um die passenden Konfigurationsdateien zu erzeugen, darum muss man hier leider etwas tricksen.
Unter QEmuManager wird ein virtueller PC angelegt den wir Warp nennen. QEmuManager legt für diesen virtuellen PC die Dateien Warp.vm und Warp.dsk in seinem Image Verzeichnis an. Die Warp.dsk Datei wird nun gelöscht, die *.qcow2 Datei in dieses Verzeichnis kopiert und anschließend in Warp.dsk umbenannt. Warp 4 kann nun in QEmuManager gestartet werden. Die PCNet-Netzwerkkarte wird leider noch nicht erkannt. Auf die gleiche Art und Weise wird auch mit dem Image von Warp 3 umgegangen. Unter QEmuManager kann man den Netzwerkkartentyp leider nicht einstellen und eine Modifikation der VM-Datei wird automatisch rückgängig gemacht. Hier muss ich mich etwas tief einlesen um dass Problem zu lösen.

Donnerstag, 12. März 2009

GenGradd Treiber unter Q zeigt mehr als 16 Farben

GRADD steht für GRaphics-Adapter-Device-Driver und wurde als objekt orientierter Treiber konzeptioniert um die Beschleunigungs- Funktionen von modernen Grafikchipsätzen unter OS/2 zu unterstützen. Die Funktionen unterstützen allerdings nur die 2D- Beschleunigungs-Funktionalität, nicht aber die 3D-Funktionen. Es gibt eine Reihe von GRADD-Treibern die spezielle an die Grafikchipsätze bestimmter herstellen angepasst sind. (z.B. S3, ATI, MATROX usw.). Der GENGRADD Treiber unterstützt alle sonstigen Grafikchipsätze die zumindest VESA- Kompatiblität bieten.
VESA ist eine Erweiterung des normalen VGA Standards und ermöglicht eine höhere Auflösung als die Standard-VGA Auflösung und mehr Farben. Da es sich um einen generischen Treiber handelt werden keine 2D-Beschleunigungsfunktionen unterstützt.
Den GENGRADD Treiber für OS/2 kann man auf der OS/2 Site downloaden. Es wird ein OS/2 Warp 3 FP 35 oder ein OS/2 Warp 4 mit FP 5 vorausgesetzt. Da ich mit dem Scitech Display Doktor bzw. SNAP bisher keinen Erfolg hatte, bin ich gespannt wie sich dieser Treiber schlägt. Nachdem ich die Datei gradd083.exe von der OS/2 Site heruntergeladen und nach der Installations- Anleitung in gradd083.txt installiert habe erscheint OS/2 Warp 4 mit 256 Farben nach dem Reboot. Eine höhere Auflösung wie 640 x 480 lässt sich leider nicht einstellen. Aber auch kleine Fortschritte führen zum Ziel.
Vielen Dank an dieser Stelle an Thomas der mir den Tipp gegeben hat.

Qemu Manager unter Windows XP

Bisher habe ich alle Versuche mit dem Emulator Q unter MacOS X durchgeführt. Für Windows gibt es auch ein grafisches User-Interface das einen ähnlichen Komfort bietet wie Q. QEmu Manager 5.0 bringt den Emulator QEmu in der Version 0.9.1 und 0.9.0 direkt mit. Der Installer installiert beide Emulatoren den Manager und optional auch den Beschleuniger kqemu. Dieser funktioniert nur auf einer x86 kompatiblen CPU Plattform und erlaubt es QEmu Instruktionen direkt auf der Host-CPU auszuführen, was deutlich schneller ist als die komplette Emulation der CPU. Diese Option habe ich nicht installiert, da es für mich keinen Sinn mach mich an eine bestimmte Hardwareplattform zu binden. OS/2 verlangt zu dem keine schnelle CPU und die CPU-Emulation ist ausreichend schnell genug. Die Installation erfordert keine Administratorrechte sondern läuft mit den User-Rechten. Der Installer legt standardmäßig einen Ordner unter /Programme/QEmuManager an, in dem die Emulatoren, der Manager und die virtuellen PCs gespeichert werden. Nach der Installation kann den QEmuManager sofort starten und einen virtueller PC anlegen, es ist kein Reboot erforderlich. Die Vorgehensweise unterscheidet sich nur wenig von der in Q. Interessant ist, dass man nicht die Netzwerkkarte auswählen kann, die emuliert werden soll. Wenn ich wieder etwas Zeit finde werde ich einmal OS/2 Warp 3 Connect frisch installieren und die Kompatibilität zu Q testen. Es ist nicht auszuschließen, dass man die Images der Virtuellen-PC von Q eins-zu-eins unter QEmuManager verwenden kann.

Sonntag, 8. März 2009

Book Review: Kapitel 9 - Objekte im Ordner Produktivität

Zur Erleichterung der laufenden Arbeit mit dem Computer stellt OS/2 im Ordner Produktivität eine Reihe nützlicher Hilfs- und Anwendungs- Programme zur Verfügung. Die Bezeichung dieser Programme sind z.B. etwas hochgegriffen, bei der Anwendung Datenbank handelt es sich um ein kleines Programm, mit dem man vielleicht seine Freundes-Liste und ein paar Telefonnummern organisieren kann, aber nicht um einer richtige Datenbank im heutigen Sinne. Die einzelnen Programme werden im folgenden kurz beschrieben:
  • Systemeditor -Dieser Editor eignet sich für die Bearbeitung von Texten im ASCII-Code. Der Editor kann durch einen Doppel-Klick auf das Symbol OS/2-Systemeditor oder von der Kommandozeile mit dem Befehl E.EXE gestartet werden. Alternativ kann unter DOS der Editor EDIT oder unter Windows 3.1 der Editor Notepad verwendet werden.
  • Tagesplaner - Der Tagesplaner eignet sich für die Darstellung von zeitlich orientierter Tätigkeiten. Man kann darin die für einen Tag geplanten Arbeiten mit Anfangs- und Endzeit eintragen. Zu den einzelnen Einträgen kann ein Alarmzeit eingestellt werden, die einen Alarmton ausgibt den man mit dem Melodieneditor editieren kann. Die Einträge erscheinen auch im Monatsplaner wieder.
  • Monatsplaner - Die im Tageplaner eingetragenen Termine kann man ich Übersichtlich im Monatsplaner anschauen. Jeder Tag wird hierbei in einer Zeile mit 24 Spalten (für 24 Stunden) dargestellt. Die eingetragenen Tages-Termine sind farblich hervorgehoben.
  • Planerarchiv - Mit diesem Programm kann man sich erledigte und archivierte Termine ansehen. Die im Planerarchiv gespeicherten Daten kann man ausdrucken, sortieren und statistisch Auswerten lassen.
  • Eintragsliste - Dieses Programm ist sehr ähnlich dem Planerarchiv. Mit ihm können die kompletten Daten einer Planung angezeigt und gedruckt werden.
  • Kalender - Der Kalender zeigt das Kalenderblatt des aktuellen Monats an. Man kann vorwärts und rückwärts durch den Kalender blättern.
  • Wecker -Der Wecker wurde schon im Tagesplaner erwähnt. Man kann ihn auch davon unabhängig verwenden, um an einem bestimmten Zeitpunkt einen oder mehrere Alarme auszugeben.
  • Melodieneditor - Die Alarm-Melodien des Weckers können mit diesem Programm eingestellt und komponiert werden.
  • Erledigen -Ähnlich wie der Tagesplaner ist es mit diesem Programm möglich Aktivitäten einzutragen, die dringend an einem bestimmten Tag erledigt werden müssen. Zu jeder Aktivität kann man hier eine Priorität angeben.
  • Tabellenkalkulation -Eine Tabelle hat bis zu 26 Spalten mit bis zu 80 Zeilen. Die 2080 Zellen können entweder mit einem Text, einer Zahl oder einer Formel gefüllt werden. Als Rechenoperation stehen die 4 Grundrechenarten und Feld-Summation zur Verfügung.
  • Datenbank - Mit dieser Datenbank kann man bis zu 5000 Datensätze mit bis zu 8 Datenfeldern mit jeweils bis zu 30 Zeichen verwalten. Die reicht in der Regel aus, um eine Adressen-Datenbank aufzubauen.
  • PM Chart - Dies ist ein kleines Grafikprogramm mit dem man nicht nur Malen kann, sondern sich auch Aufgrund von Daten aus der Tabellenkalkulation Balken-Diagramme erzeugen lassen kann.
  • Bilddatei anzeigen - Mit diesem Programm kann man sich Grafiken des Typs MET, PIF und SPL anzeigen lassen. Man kann Details der Bilder herausschneiden, kopieren, den Hintergrund anpassen und speichern.
  • Datei und Text suchen - Es ist mit diesem Programm möglich Programme auf einem oder allen Laufwerken des Computer zu suchen. Es können gezielt Dateien mit einem bestimmten Textinhalt gesucht werden. Mit einem Doppelklick auf das entsprechende Suchergebnis öffnet die gefundene Datei mit dem angegebenen Editor.
  • Rechner - Ein Doppelklick auf dieses Programm öffnet einen klassischen Taschenrechner mit Speicherfunktion und Papierband.
  • Notizblock - Öffnet einen Notizblock mit 5 Seiten. Auf jeder Seite kann man 180 Zeichen mit bis zu 25 Zeilen Text eingeben. Die Notizen können auch gedruckt werden.
  • Haftnotiz - Man bis zu 10 Haftnotizen auf dem Desktop anbringen. Die Haftnotiz kann bis auf Ikonengröße verkleinert werden.
  • PM Terminal - Ein klassisches Terminal-Programm mit dem man über ein Modem mit einer Mail-Box kommunizieren kann.

Book Review: Kapitel 8 - Systemnahe Programme im Ordner Systemkonfiguration

Nach der Installation von OS/2 2.1 können noch bestimmte Betriebssystemfunktionen, Bildschirmparameter, Schriftarten und die Systemzeit eingestellt werden. Die Einstellungen werden mit den Programmen eingestellt, die sich im Ordner Systemkonfiguration befinden. Der Ordner enthält u.a. die folgenden Programme und ihre Funktionen:
  • Installation anpassen - Diese Öffnet das im Kapitel 11 näher beschriebene Konfigurationsmenü mit der die grundsätzlichen Systemdatei eingestellt und nachinstalliert werden können.
  • Anwendungen umstellen - Mit diesem Programm werden DOS-, Windows- und OS/2-Anwendungen, die auf der Festplatte gespeichert sind, auf die Arbeitsoberfläche umgestellt. D.h. dass die Anwendungen entsprechend ihrer Zugehörigkeit in die Ordner OS/2-Programme, DOS-Programme und Windows-Programme übertragen werden. Die Anwendungen werden in diesen Ordnern als Objekte angezeigt und können von hier verwaltet werden. In Kapitel 11 wird dieser Ablauf genau beschrieben.
  • Warnton - Der Warnton ist standardmäßig eingeschaltet. Er ertönt bei einer Fehlermeldung. Der Warnton kann zentral aktiviert oder deaktiviert werden.
  • System - Mit diesem Programm kann eingestellt werden, ob ein Bestätigungsfenster bei bestimmten Aktionen angezeigt werden soll. Außerdem kann hier eingestellt werden, was mit schon existierenden Dateien passiert, wenn man eine Datei gleichen Namens in das gleiche Verzeichnis kopiert. Die Bildschirmdruckfunktion lässt sich mit diesem Programm ebenfalls einstellen.
  • Land - Mit diesem Programm kann man das Land und seine spezifischen Einstellungen wie gebräuchliche Werte für Maßeinheit, Trennzeichen, Aufzählung, Uhrzeit und Datum einstellen.
  • Tastatur - Hier kann man die automatisch Tastenwiederholung und Tasten-Sonderfunktionen definieren und einstellen.
  • Maus - Über ein Menü lässt sich die Mausgeschwindigkeit, die Doppelklick-Geschwindigkeit und die Maus-Tasten Funktionen einstellen.
  • Spooler - In diesem Menü kann man die Drucker-Spooler Einstellungen anpassen. Es kann eingestellt werden wieviel Rechenzeit der im Hintergrund laufende Drucker-Spooler verbrauchen darf und wie groß die Spooler-Dateien im Dateisystem an Speicher belegen dürfen.
  • Schriftartpalette - Über ein Menü kann die Schriftart und die Schriftgröße angepasst werden, die OS/2 nutzt um Texte auf der OS/2 Oberfläche anzuzeigen.
  • Layoutpalette - Mit der Layoutpalette lassen sich die Farben der Titelzeile und des Rahmens eines Fensters einstellen. Ein werden im Menü 10 Layouts angeboten. Die einzelnen Layout lassen sich noch individuell anpassen.
  • Farbpalette - Hiermit lässt sich die Hintergrundfarbe eines Fensters einstellen. Aus dem Menü kann man aus einer Reihe von vordefinierten Beispielfarben wählen, oder sich seine eigene Farbe selbst zusammenmischen.
  • Systemuhr - Hier kann man die Uhrzeit und das Datum einstellen. Zusätzlich gibt es hier einen Wecker der zu einer eingestellten Zeit ein akustisches und optisches Warnsignal erzeugt. In den Einstellungen kann man die Anzeige der Uhr von digital auf analog umstellen, wenn man eine Uhr mit Zeigern bevorzugt.

Book Review: Kapitel 7 - Drucken

OS/2 kann standardmäßig mit Druckern umgehen die mit dem Computer über die serielle oder parallele Schnittstelle verbunden sind. Für die Emulationsumgebung unter Q / QEMU ist eine Druckeremulation zur Zeit noch nicht verfügbar, darum ist es mir nicht möglich die Druckerinstallation selbst einmal auszuprobieren.
Um einen Drucker unter OS/2 einzustellen zieht man sich zuerst aus dem Verzeichnis Schablonen (Templates) eine Druckerschablone auf die Arbeitsoberfläche (Desktop). Im Kontext-Menü kann man nun diesem Druckerobjekt einen Namen und einen Drucker-Treiber zuweisen. Von OS/2 werden schon eine ganze Reihe von Druckertreibern mitgeliefert. Ansonsten sollte man einmal im Hobbes-Archiv nachschauen, ob man einen passenden Treiber findet.
In den Einstellungen kann man unter Anzeige die Standardanzeige von Symbol auf Detail umstellen. Nun kann man sich eine Jobdetailanzeige anschauen, wo jeder Druckjob einzeln aufgeführt ist. Einen Druckjob kann man auf verschiedene Art und Weise anstoßen. Zum einen kann man ein Dokument einfach auf das Druckersymbol ziehen. Dieses Dokument wird dann in die Druckjobliste eingetragen und wird gedruckt sobald der Drucker bereit ist. Einzelne oder alle Druckjobs können gestoppt und/oder auch gelöscht werden. Mit einem Druck auf die Taste DRUCK kann man den aktuellen Bildschirminhalt oder der Inhalt eines Fensters ausdrucken lassen. Befindet sich der Mauszeigen vor dem drücken auf DRUCK auf der Arbeitsoberfläche, wird der gesamte Desktop (mit allen Fenstern) gedruckt. Befindet sich der Mauszeiger in einem Fenster, wird nur der Inhalt dieses Fensters gedruckt. Diese Funktion funktioniert nicht bei der Verwendung von WIN-OS/2. Hier wird bei drücken von DRUCK der Bildschirminhalt nur in die OS/2 Zwischenablage kopiert. Der Inhalt der Zwischenablage kann über das Programm Zwischenablage-anzeigen im Ordner Produktivität angezeigt und dann gedruckt werden. Es ist auch möglich den Inhalt der Zwischenablage mit einem Malprogramm oder Textverarbeitungs-programm zu öffnen und den Inhalt über diese Programme zu drucken.

Samstag, 7. März 2009

Game of the Day - Microlearn Game Pack Volume II

Bei Microlearn Game Pack Volume II handelt es sich um eine CD mit 8 Spielen für Kinder ab 10 Jahren, also genau das richtige für mich. Auf der CD bindet sich neben der Software noch Audiotracks. Diese werden von den Spielen aber nicht zwingender Weise benötigt. Ein Installer kopiert die Programm-Dateien von der CD auf die Festplatte in ein frei definierbares Verzeichnis. Die Spiele laufen sowohl unter OS/2 2.1 als auch unter OS/2 Warp 3. Ich habe Sie unter OS/2 Warp 3 Connect unter Q / QEmu getestet. Bei den Spielen handelt es sich um:
  • Blox - Es müssen Kisten in einem Raum so verschoben werden dass die Kisten auf den vorgesehenen Feldern liegen bleiben.
  • Combo II, Longlegs, MirrorMan, ML Memory, Morris, Rockbot und Saurons Eye stützten leider beim Starten mit einem Fehler SYS3175 ab. Der Grund hierfür kann sein, dass diese Programme mindestens 256 Farben benötigen. Da ich immer noch keinen passenden Grafiktreiber für die Cirrus Logic 5446 Emulation gefunden habe, kann ich die Programme nur im Standard VGA Modus mit 16 Farben testen.
Wie man sieht muss an der Emulationsumgebung noch einiges gearbeitet werden. Gut das QEmu von Version zu Version immer besser wird.

Donnerstag, 5. März 2009

Book Review: Kapitel 6 - Objekt und Ordner für neue Programme erstellen

Um Ordner unter OS/2 zu erstellen, gibt es zwei Möglichkeiten. Im Ordner Schablonen (Templates) gibt es eine Schablone für Ordner die man durch Links-Klick-und-Ziehen an die Position im Dateisystem ziehen kann, an der man einen neuen Ordner benötigt. Der andere Weg führt über die Kommandozeile mit dem Befehl MKDIR. Es gibt leider kein Kontext-Menüpunkt der es einem erlaubt einfach ein Verzeichnis anzulegen.
Daten-Dateien und Objekte unter OS/2 sind i.d.R. verknüpft mit der Anwendung mit der sie verarbeitet werden. So wird eine .TXT Datei mit dem System-Editor geöffnet wenn man sie Doppelklickt. Es ist auch möglich die Daten-Datei auf die Ikone der Anwendung zu ziehen. Die Anwendung wird sofort gestartet und verarbeitet die gezogenen Daten. Die Programmzuordnung kann in den Datei-Einstellungen unter dem Reiter Zuordnung geändert werden.
OS/2 ist multitaskingfähig. Das bedeutet, dass gleichzeitig mehrere Programme (auch Sitzungen genannt) gleichzeitig laufen können. Zur Erledigung mehrerer Aufgaben kann man nun zwischen den Fenstern der Anwendungen hin und herschalten. Im Vordergrund kann immer nur ein Fenster mit einem Programm aktiv sein auf das man direkten Zugriff hat. Die Programme im Hintergrund laufen solange zu dem Programm im Vordergrund ab, bis sie beendet sind oder auf einen manuelle Eingabe warten müssen. Für die Dateneingabe muss sich das betreffende Programm im Vordergrund befinden. Auf der Kommandokonsole können mit dem Kommando DETACH Programme im Hintergrund gestartet werden. Diese Programme können nicht in den Vordergrund geholt werden und müssen ohne Benutzereingaben bis zum Ende durchlaufen können.

Mittwoch, 4. März 2009

Zu hochgesteckte Erwartungen und frustrierte Community Mitglieder

Die OS/2 und eCS Gemeinschaft ist nun wahrlich nicht groß und es ist bemerkenswert dass sich die wenigen Anhänger trotz vielen Schwierigkeit und mangelnder Zeit angagieren und Versuchen die Situation um OS/2 durch Eigeninitiative zu verbessern.
Sigurd Fastenrath schrieb nun bei Commtalk und OS2.org das es ihm gelungen ist eCS auf seinem Lenovo SL300 Notebook zu installieren. Einige Hardware-Komponenten wie z.B. das WLAN und das DVD-ROM Laufwerk funktionierten nach der Installation noch nicht. Seine Meldung "Lenovo SL300 und eCS 2.0! Spitze!" bei OS2.org brachte ihm dann die folgende Resonanz: "Ein OS das kein WLAN zustande bringt, ist für den Notebook-Sektor mausetot."
Sigurd Fastenrath hat im letzten Jahr erfolgreich eCS auf dem eeePC installiert. Auch hier liefen nach der Erstinstallation noch nicht alle Komponenten. Mit Tüftelei und der Hilfe aus der OS/2 Gemeinschaft war es möglich fast alle Hardware-Komponenten des eeePCs ans laufen zu bekommen. Folglich kann ich das "Spitze!" in seiner Meldung völlig nachvollziehen. Auf der anderen Seite kann ich aber auch die Kritik an eCS verstehen. Carlos (wer auch immer er sein mag) steht auf dem Standpunkt, dass eCS Out-of-the-Box auf einem Notebook zu laufen hat, womit er recht hat, den man bezahlt ja etwas genau soviel dafür wie für Windows Vista. Die Erwartungshaltung an dieser Stelle ist aber viel zu hoch. Es ist, wie Sigurd es durch sein "Spitze!" ausgedrückt hat, ein echtes Wunder das sich eCS überhaupt auf aktueller Hardware installieren lässt. Ich finde es traurig, aber ich kann es nachvollziehen, das viele OS/2 Enthusiasten wegen solcher Missverständnisse frustriert das Weite suchen.

Montag, 2. März 2009

Quartalsbericht: 3 Monate OS/2 Today

Ich habe mich nun 3 Monate etwas intensiver mit OS/2 beschäftigt. Es hat mich überrascht, wie wenig ich über dieses Betriebssystem bisher gewusst habe. Irgend ist es in den letzten 15 Jahren ab und zu mal auf meinem Radar aufgetaucht und wieder verschwunden, ohne dass man sich genauer damit beschäftigt hätte. Heute hat es allenfalls noch einen historischen Wert sich mit ihm zu beschäftigen. Kurz zusammengefasst kann ich über OS/2 bis jetzt dass folgende schreiben:
  • OS/2 hatte seine Sternstunde 1992-1994 mit dem Erscheinen von OS/2 2.1, 2.11 und Warp 3. Zu dieser Zeit war es das einzige 32 Bit Betriebssystem (für Intel-PCs) auf dem Markt und hatte einen 3 Jahre Vorsprung vor Windows 95 und NT. Dem Unvermögen von IBM und der Software-Industrie dieses Produkt richtig zu vermarkten, ist es zu verdanken, dass es sich nicht gegen Microsoft durchsetzen konnte. Nach dem Scheitern von OS/2 auf der PowerPC Plattform zog sich IBM aus dem Konsumermarkt zurück und konzentrierte sich wieder auf den Business-Markt als Nische für OS/2. Echte Weiterentwicklungen fanden ab hier nicht mehr statt. Ab der Version Warp 4.52 zog sich IBM auch aus dem Business Markt zurück. eComStation, dass auf der Version 4.52 aufbaut und bis heute von Mensys weiterentwickelt wird, versucht mit heutige modernen Betriebssystemen mitzuhalten, ohne aber Zugriff auf den Source-Code von OS/2 zu haben.
  • OS/2 kann sich den Retro-Hype zu nutze machen, um wieder etwas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Einen beachtlichen Anteil alter Programm laufen unter OS/2 besser als unter DOS oder Windows 3.11. Leider ist diese Nische nur sehr klein und zu dem rechtlich eine Grau-Zone. Egal welche alten, ehemals kommerziellen Programme man sich aus dem Internet herunter lädt, bei allen befindet man sich am Rande der Illegalität. Zur Zeit gibt es aber keine andere Möglichkeit alte Software für die Nachwelt zu erhalten. OS/2 läuft ausgesprochen gut in einem Emulator. Eine Zeit-Kapsel für OS/2 zu erstellen wäre sinnlos. Es müssen weitere 50 Jahre vergehen, bis sich jemand frei und legal ohne Lizenz mit dieser Software beschäftigen darf. Zum Vergleich: Konrad Zuse baute 1941 die Z3, den ersten kommerziellen Computer auf Relais-Basis ... vor 68 Jahren. Erst in 7 Jahren werden somit die Programme für die Z3 Public-Domain.
  • Was für Software gilt, gilt natürlich auch für Bücher. Die Dokumentation zu OS/2 ist im Internet nur spärlich gesät. Selbst das Angebot an Literatur bei eBay ist nicht gerade üppig. Literatur hat noch einen längeren Copyrightschutz als Software. Erst 90 Jahre nach dem tot des Autors wird diese der Öffentlichkeit frei zugänglich. Wer liest in 90 Jahren noch ein Buch über OS/2 ? Wer liest heute noch die Betriebsanleitung über eine Dampflok von 1919 ? Man darf Bücher nicht ohne Copyrightverletzung vervielfältigen, man darf aber aus ihnen zitieren, sie umscheiben, sie mit anderen vergleichen und sie zusammenfassen. Ich habe mit den Buch Reviews begonnen und werden in dieser Richtung auch weiter machen, den niemand wird sich mit OS/2 beschäftigen, wenn es keine Literatur zu diesem Thema gibt.
  • Die OS/2 Community setzt ihre Bemühungen hauptsächlich auf die Weiterentwicklung von eCS. Trotz allen Bemühungen ist eCS schon lange keine Alternative mehr für Windows, Linux oder MacOS X. Über kurz oder lang laufen diese Entwicklungen zudem in eine Hardware-Sackgasse. Der Grund und das Ziel für diese Entwicklung ist mir zudem immer noch schleierhaft. Für mich sieht es so aus, als wollte man eCS als Basis für Unternehmens-Anwendungen aufstellen. Ich bin gespannt ob die Anwendungen Firefox, Tunderbird und OpenOffice allein dafür ausreichend sind. Zudem muss man bei eCS für das Betriebssystem und das OpenOffice etwas bezahlen, was man bei Linux kostenlos und aktueller bekommt.
In den nächsten Monaten werde ich mich weiter in OS/2 einlesen und weiter Versuche mit QEMU und Q anstellen. Den Fokus lege ich hierbei auf das echte OS/2, die Versionen 2.1 bis Warp 3.
Spätere Versionen von OS/2 sind für mich weniger interessant, da sie das ursprüngliche Design des Systems und der GUI zu stark verfremden. Warp 4 bis eCS 2.0 fügen OS/2 besseren Treiber-Support für Netzwerk, Grafik, USB, Bugfixes, Java usw. hinzu und erweitern die GUI um Elemente, die man als Windows User gewohnt ist. Diese Versionen sind für diejenigen interessant, die OS/2 noch immer als Ersatz für ein modernes Betriebssystem, nativ, auf echter Hardware einsetzen wollen.

Sonntag, 1. März 2009

Book Review: Kapitel 5 - Objekte und Dateien verwalten

Im Gegensatz zu DOS ist OS/2 in der Lage Dateien nicht nur im Dateisystem zu kopieren, Dateien können auch verschoben (Move) werden. Zusätzlich dazu können von Dateien auch Referenzen erstellt werden. Eine Referenz unter OS/2 ist eine Art von Link auf die Originaldatei. Wird ein Link gelöscht, bleibt die Original-Datei erhalten. Wird die Original-Datei gelöscht wird automatisch auch die Referenz gelöscht. In der Kommandozeile stehen die folgenden Befehle für die Datei und Ordner-Manipulation zur Verfügung:
  • MOVE - Verschiebt eine Datei von einer bestimmten Stelle im Datei-System an eine andere. Hierbei werden nur die Pfad-Angaben im Datei-System geändert, es werden aber keine Datei kopiert.
  • COPY - Erstellt eine Kopie einer Datei an einer bestimmten Stelle im Datei-System.
  • XCOPY - Kopiert ein gesamtes Verzeichnis von Dateien an eine bestimmte Stelle im Datei-System.
  • DIR - Gibt das Inhaltsverzeichnis eines bestimmten Verzeichnisses im Datei-System aus.
  • RENAME - Ändert den Namen einer bestimmten Datei im Datei-System.
  • TYPE - Gibt den Inhalt einer ASCII-Datei aus.
  • COMP - Vergleicht den Inhalt zweier Dateien auf gleichen Inhalt.
  • FIND - Suche eine bestimmte Zeichenfolge in einer Datei.
OS/2 biete auf Kommandozeilen-Ebene die Möglichkeit, ein Backup von Dateien vorzunehmen. Mit diesen Kommandos alle Dateien und Verzeichnisnamen sichern und alle gesicherten Datei wieder auf Festplatte zurückspeichern. Man kann auch nur bestimmte Dateien sichern lassen, zum Beispiel Dateien die ab einem bestimmten Datum geändert wurden.
  • BACKUP - Sichert eine bestimmte Auswahl an Dateien und Verzeichnissen auf ein Backup-Medium.
  • RESTORE - Spielt eine Datensicherung wieder auf die Festplatte zurück.
Durch eine Änderung in der Datei CONFIG.SYS ist es für OS/2 möglich, gelöschte Dateien wieder zu rekonstruieren. Durch die Konfiguration SET DELDIR wird der Pfad eines Verzeichnisse angelegt in den dann die gelöscht Dateien verschoben werden, wenn Sie gelöscht werden. Hierbei kann festgelegt werden die groß die Datenmenge der gelöschten Dateien werden kann, bevor wirklich Daten unwiederbringlich gelöscht werden. Mit dem Befehl UNDELETE können Dateien, die noch nicht endgültig gelöscht wurden, wieder hergestellt werden.