OS/2 Warp 3 läuft unter Q und QEmuManager, ich wollte trotzdem einmal eine Installation auf "echtem Eisen" durchführen, um mir ein Bild davon zu machen, wie schnell bzw. gut OS/2 sich 1994 für den Anwender an gefühlt hat. Ich habe einige alte PCs herumstehen, auf denen ich schon Warp 4 und EcomStation probeweise installiert hatte und weil bei dem letzten OS/2 Buch, dass ich in die Finger bekommen hatte, eine 60 Tage OS/2 Warp Version auf CD-ROM bei lag, dachte ich mir, jetzt installierst du auch mal Warp 3.
Leider lies sich Warp 3 auf keinem meiner Rechner mehr installieren. Alle bleiben bei der Installation entweder hängen (frieren ein) oder beenden das Booten mit einem TRAP. An dieser Stelle wurde mir klar, wie gut die Emulation unter QEmu wirklich ist.
An diesem Punkt hatte ich zwei Möglichkeiten weiter zu machen. Treiber-Troubleshooting in der Config.sys von Warp 3 oder die Beschaffung vernünftiger, antiker Hardware aus dem Jahr 1994. Außerdem wollte ich Warp 3 nicht wirklich auf diesen alten, lauten, sperrigen, dreckigen Blechkisten installieren. Bei eBay fand ich nach kurzer Suche ein 486 Notebook mit Farb- VGA- TFT- Display als Defekt für unter 10 Euro. Was defekt an dem Gerät war, war dass der Display-Deckel nicht mehr in Position gehalten wurde, weil die Plastikverschraubungen an den Schahnieren über die Jahre brüchig geworden waren. Mit etwas Heißkleber (DrRatio's liebling ;) war das schnell repariert. Der Akku war natürlich nach über 10 Jahren platt und das Netzteil war kaputt. Ein passendes 19 Volt Netzweil war schnell organisiert und nach dem Einschalten des Geräts bootete es Windows NT 4.0 von seinem Vorbesitzer.
Bei dem Notebook handelt es sich um ein ESCOM PARADIGMA II aus dem Jahre 1995 mit 486 DX 4-100 MHz CPU und 20 MB RAM, also die ideale Hardware für Warp 3. Das 12"-Display hat eine Standard-VGA Auflösung von 640 x 480 Pixel bei 256 Farben. Die laute und scheppernde 504 MB 2,5"-Festplatte wurde sofort gegen einen Compact-Flash-IDE-Adapter mit 256 MB CF-Karte gewechselt.
Schwierig wurde es bei der Partitionierung der CF-Karte. Die CF-Karte wurde vom BIOS sauber erkannt, da dass Disketten-Laufwerk aber nicht mehr richtig funktionierte, war es sehr schwer ein DOS auf dem Notebook zu booten um die Festplatte zu partitionieren. Nach vielen Versuche klappte es dann, und auf der CF-Karte konnte dann anschließenden mit QEmuManager Warp 3 installiert werden. Nach der Installation wurde die CF-Karte wieder in das Notebook eingebaut, welches nun Warp ohne Probleme bootet. Beim Filesystem Typ bin ich bei FAT geblieben. Ich kann nun die CF-Karte über einen USB-Media-Reader an jeden PC anschließen und nachträglich Daten von und auf das Medium kopieren. Außerdem kann ich das installierte Warp 3 unter QEmuManager booten und damit arbeiten, so als laufe es auf dem Notebook. Dabei sollte man aber beachten, das man keinen Virenscanner oder irgend welche anderen Programme laufen hat, die gleichzeitig mit dem Emulator auf die Daten auf der CF-Karte zugreifen. Das Ergebnis ist ein durcheinander in der FAT und in den Daten auf der CF-Karte.
Unter Q auf dem Mac kann ich mit dem Disk-Utility ein Image von der CF-Karte erzeugen. Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, dieses wieder auf die CF-Karte zurückzuspielen. Das erzeugte Image kann man unter Q booten und somit auch mit Warp 3 arbeiten.
News: 9. December – 15. December
vor 1 Woche
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