Freitag, 13. März 2009

Book Review: Kapitel 10 - Grundbegriffe

In diesem Kapitel gehen die Autoren noch einmal auf die verschiedenen Begriffe ein, die im Zusammenhang mit OS/2 immer wieder genannt werden. Ich möchte an dieser Stelle dass nicht wiederholen und erklären was eine Festplatte, ein Betriebssystem oder eine Diskette ist. Vielmehr möchte ich kurz auf die Besonderheiten von OS/2 2.1 aus dem Jahr 1992 eingehen, die dieses Betriebssystem von seiner Konkurrenz hervorhob.
- - -
Als OS/2 2.0 und 2.1 ist das erste 32 Bit Betriebssystem für PCs. Es nutzt die Fähigkeiten der 80386 Prozessoren aus und bietet echtes Multitasking, Memory-Protection der einzelnen Anwendungen und mehrere unabhängige virtuelle DOS Boxen. Windows 3.1 war zu dieser Zeit nur ein grafischer Aufsatz für DOS. Fehlerhafte Anwendungen konnten das ganze System zum Absturz bringen und die Fähigkeiten des 80386 Prozessors wurden nur Ansatzweise genutzt, um mehr als 640 KB RAM zu adressieren.
- - -
OS/2 braucht mindestens einen 80386 PC mit 6-8MB RAM und eine Festplatte mit mehr als 60MB Kapazität. DOS lief schon auf einen PC mit 512KB RAM und Windows 3.1 als DOS-Aufsatz konnte man schon auf einen 80286 mit 1MB RAM und einer 20MB Festplatte brauchbar einsetzen. OS/2 war hier seiner Zeit voraus und stellt System- Anforderungen, die die meisten Anwender nicht finanzieren wollten. Mangelnde Treiberunterstützung, zu wenige (entscheidend bessere) Programme für OS/2, schlechtes Marketing seitens IBMs und Microsofts Bundle-Geschäfte mit PC-Herstellern führen dazu, dass OS/2 von den Anwendern außeracht gelassen wurde.
- - -
OS/2 bietet mit HPFS ein technisch besseres Filesystem als das DOS-FAT-Filesystem. Es ist wesentlich robuster, vermeidet die Defragmentierung von Daten, ist performanter in Hinsicht auf Dateigrößen, Dateinamenslänge und der Zugriffsgeschwindigkeit.
- - -
OS/2 bringt ein DOS und ein Windows 3.1 direkt mit. Es laufen somit sofort alle DOS- und Windows 3.1 Programm unter OS/2 auf einem Desktop. DOS und Windows werden in die gleiche Benutzer-Oberfläche integriert und es ist durch Cut&Paste möglich Text- und Grafik-Informationen zwischen allen System auszutauschen.
- - -
Mit Rexx bringt OS/2 eine aus dem Großrechnereinsatz bekannte Script-Sprache mit, mit der man einen großen Teil der Systemfunktionen automatisieren kann.
- - -
Soviel zum Thema Grundbegriffe. Im letzten Kapitel des Buches wird die Installation von OS/2 2.1 beschrieben. Ich werde mich hier von der Buchvorlage halten, obwohl der heutige Einsatz von Disketten auf aktuellen PCs nicht mehr möglich bzw. praktikabel ist. Die Informationen sind evtl. für denjenigen von Nutzen, der OS/2 auf historischer Hardware installieren will.

Keine Kommentare: