Montag, 14. September 2009

Book Review: Kapitel 2 - Und es geht doch noch nicht los... Teil 4

Mit dem OS/2 Programm FDISK kann man, genau wie auch unter DOS, die Festplatte partitionieren. Hierunter versteht man die Unterteilung des Festplattenplatzes in mehrere virtuelle Teile. DOS wie auch DOS unterstützen bis zu 4 primäre Partitionen wobei alternativ eine erweiterte Partition mit bis zu 16 logischen Partitionen, durch eine primäre Partition ersetzt werden kann. Während DOS und Windows nur von einer primären Partition booten können, kann man OS/2 auch auf einer logischen Partition einer erweiterten Partition booten. Hierfür muss jedoch der OS/2 Bootmanager installiert werden. Will man OS/2 alleine auf einem PC installieren, ist es nicht erforderlich mehr als eine Partition anzulegen, es reicht eine primäre Partition. Eine Installation des OS/2 Bootmanagers ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Mit dem OS/2 FDISK Programm muss nur dann eine Partition angelegt werden, wenn noch keine Partition auf der Festplatte vorhanden ist. Der OS/2 Installer sucht automatisch nach einer geeigneten Partition um auf ihr OS/2 Warp zu installieren. Nur wenn dieser keine geeignete Partition findet wird automatisch FDISK aufgerufen. Wird eine Partition gefunden, hat man bei der Benutzerdefinierten-Installation die Wahl ob man diese Partition als Installationspartition für OS/2 Warp akzeptiert oder doch eine neue Partition mit FDISK definiert. Die erzeugte Partition muss sowohl als bootfähige als auch als Installationspartition definiert werden.

Für alle diejenigen, die Versuchen, OS/2 Warp auf etwas modernerer Hardware zu installieren, seien hier auf die folgenden Festplatten-Einschränkungen hingewiesen:
  • OS/2 Warp muss innerhalb des ersten Gigabytes der Festplatte installiert werden.
  • Diese Partition muss innerhalb der ersten 1024 Zylinder der Festplatte liegen.
  • Die Festplatte bzw. der Festplatten-Controller muss vom BIOS des PCs direkt unterstützt werden.
Nach der Partitionierung der Festplatte steht bei der Benutzerdefinierten-Installation zur Wahl, ob man die Installationspartition mit einem FAT- oder HPFS-Dateisystem formatiert. Eine HPFS-Partition lohnt sich erst ab einem PC mit mehr als 12MB RAM. Nach der Formatierung der Festplatte wird die Installation des Basis-System von den ersten 6 Disketten bzw. CD-ROM durchgeführt und der Computer anschließend zum ersten mal von der Festplatte gebootet. Während diesen ersten Startvorgang aktiviert OS/2 den Hardware Sniffer um möglichst viele Informationen über den Computer zu sammeln und eine entsprechende Vorkonfiguration festzulegen. Mit diesen Informationen startet OS/2 dann den "Maintenance Desktop", eine speziell angepasste Version der späteren Workplace Shell.

Auf diesem Desktop wird nun das erweiterte Installationsprogramm gestartet. In der Systemkonfiguration werden nun die wichtigsten Hardware-Komponenten angezeigt, die der "Hardware-Sniffer" beim Systemstart automatisch ermittelt hat. Der Anwender hat nun die Möglichkeit diese Einstellungen abzuändern oder gegebenenfalls zu korrigieren. Die wichtigen Einstellungen sind die der Grafikkarte, der Maus und des CD-ROM Laufwerks. Ohne diese kann die Installation nicht fortgesetzt werden. Alle anderen Komponenten können auch noch zu einem späteren Zeitpunkt konfiguriert werden, wenn z.B. entsprechende Treiber auf das System geladen wurden.

In der nun folgenden Software-Konfiguration kann man auswählen welche Komponenten auf der Festplatte installiert werden sollen. Es ist hier ebenfalls nicht nötig alles zu installieren was möglich ist. Wenn man z.B. keine HPFS-Partition angelegt hat, kann man die HPFS- Unterstützung deselektieren um Platz auf der Festplatte zu sparen. Auch hier ist es später möglich Software-Komponenten nachzuinstallieren, wenn man erkennt, dass man diese benötigt. Nach der Bestätigung der Auswahl wird nun das OS/2 System auf ihrer Festplatte installiert. Wenn keine Fehler bei diesem Kopiervorgang auftreten, werden Sie im Anschluss aufgefordert den Rechner neu zu starten. Bei diesem Systemstart entfernt OS/2 noch vorhandene Temporäre Dateien und konfiguriert automatisch die Workplace-Shell. Darum kann dieser Startvorgang etwas länger dauern als die folgenden. Am Ende haben Sie ein vollständig Installiertes OS/2 Warp 3 System vor sich.

OS/2 Warp sollte man nicht wie DOS einfach durch ausschalten des Computers beenden, man sollte das System sauber herunterfahren. Dies kann durch das Klicken auf den Button "Systemabschluss", durch das gleichzeitige Drücken von CRTL-ALT-DEL geschehen. Erst wenn OS/2 Ihnen sagt, dass Sie den Computer ausschalten dürfen, sollten Sie dieses tun. Andernfalls kann es passieren, dass Sie Daten verlieren.

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