Dienstag, 8. September 2009

Book Review: Kapitel 2 - Und es geht doch noch nicht los... Teil 4

Die Show beginnt! Ende der Theorie, nun wird OS/2 Warp endlich installiert. Für den Fall, dass man OS/2 zusammen mit DOS in die gleiche Partition installieren will, sollte man vorher den DOS Kommando-Interpreter aus dem Stammverzeichnis in das DOS-Verzeichnis kopieren. Damit verhindert man, dass OS/2 beim Ausführen des DOS-Emulators den Kommando-Interpreter der DOS-Installation verwendet, sondern den für OS/2 gültigen Interpreter aus dem Verzeichnis /OS2/MDOS verwendet. Damit die DOS-Installation den Kommando-Interpreter im DOS-Verzeichnis findet muss man in der DOS CONFIG.SYS Datei diese Zeile einfügen:

SHELL=C:/DOS/COMMAND.COM /P /E:512

Außerdem muss in der DOS AUTOEXEC.BAT Datei die folgende Änderung vorgenommen werden:

SET COMSPEC=C:/DOS/COMMAND.COM

Das diese Änderung nicht automatisch vom OS/2 Installer ausgeführt wird, kann auf die Nachlässigkeit der Entwickler zurückgeführt werden. Dies ist jedoch nicht der einzige Fehler, die der Installer aufweist. Wenn man OS/2 Warp "Native" auf einem PC installieren will, sollte man zunächst im BIOS-Setup des PCs den CPU-Cache, Shadow-RAM deaktivieren und die Taktfrequenz des Systems (wenn möglich) herunterschalten. Andernfalls kann es passieren, dass OS/2 Warp nach einigen Tagen bzw. Wochen nach der Installation instabil wird und zu abstürzen neigt. Dieses Negativ-Tuning kann nach der Installation des Betriebssystems wieder rückgängig gemacht werden. Weshalb dieses Tuning erforderlich ist kann selbst IBM nicht erklären.

Nachdem man nun all diese Vorgaben durchgeführt hat, kann man nun endlich mit der Installation beginnen. OS/2 wird nun mit der Installations-Diskette gebootet. Nach wenigen Sekunden sollte das IBM-Logo erscheinen, dass Sie auffordert, die Diskette 1 einzulegen. Abhängig davon ob man die Disketten-Installation, oder die CD-ROM Installation durchführen will, sollte man die entsprechende Diskette 1 einlegen und die Enter-Taste drücken. Nun erscheint eine Grafik mit dem OS/2-WARP Schriftzug. Leider verbirgt die Grafik einen wichtigen Teil der Installation, das Laden der Treiber für die Laufwerke (Festplatte, Diskette, CD-ROM usw.). Durch das Drücken der Tasten-Kombination ALT-F2 kann man sich jedoch in der untersten Zeile einblenden lassen, welcher Treiber aktuelle bearbeitet wird. Es ist nicht selten, dass OS/2 beim Laden der Treiber hängen bleibt, weil die Hardware-Komponenten des PCs evtl. einen Konflikt aufweisen, oder dass ein Treiber irrtümlich eine falsche Hardwarekomponente erkennt. Sollte die Installation bei Ihnen an dieser Stelle ebenfalls hängenbleiben hilft nur das Ändern der CONFIG.SYS Datei. Durch das Auskommentieren von nicht benötigten Treibern kann man das Problem von falsch erkannten Hardwarekomponenten beheben. Benötigt der PC spezielle Treiber um seine Massenspeicher anzusprechen, muss man den entsprechenden OS/2 Treiber (sofern vorhanden) auf die Diskette 1 kopieren.

Nach dem Laden der Treiber verschwindet die Grafik und der OS/2 Installer meldet sich zurück. Nun haben Sie die Auswahl ob sie eine Standard-Installation oder eine Benutzerdefinierte-Installation durchführen wollen. Wählen Sie die Standard-Installation aus, wird OS/2 wie folgt installiert:
  • Auf der ersten primären Partition der ersten Festplatte.
  • Die Partition wird nur dann formatiert, wenn sie nicht formatiert ist.
  • Falls DOS auf dieser Partition installiert ist, wird OS/2 für den Parallelbetrieb eingerichtet. Man kann dann beim Start des PCs auswählen, ob man DOS oder OS/2 verwenden will.
  • Es werden fast alle Features von OS/2 Installiert.
  • Ein schon installiertes Windows 3.1 wird erkannt und automatisch in OS/2 integriert.
  • Die Treiber für alle von Installer installieren Hardwarekomponenten wird installiert.
  • Die HPFS-Dateisystemunterstützung wird nur installiert, wenn der Installer schon eine Partition mit HPFS auf dem PC vorfindet.
Es ist empfehlenswert nicht die Standard-Installation auszuwählen. Über die Benutzerdefinierte Installation kann man viel individueller die System-Komponenten an sein System anpassen und nur die Software-Komponenten auswählen die man auch wirklich benötigt.

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